Cybersicherheitsforschung made in Austria

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Gesponserter Beitrag

Die heimische Sicherheitsforschung wächst. Das neue Programm Kybernet-Pass hat Cybersicherheit im Fokus und unterstützt Forschung, Unternehmen und Behörden dabei, Österreichs digitale Zukunft sicherer zu machen.

Bedrohungen aus dem Cyber-Raum gehören mittlerweile zum Alltag. Opfer kann jeder werden – Unternehmen und Behörden, die digital erpresst werden; jeder Bürger, den Anrufe mit Betrugsabsichten erreichen. Um die Bevölkerung besser zu schützen und Aufklärungsarbeit zu leisten, gibt es die österreichische Sicherheitsklammer, bisher bestehend aus dem Sicherheitsforschungsprogramm KIRAS und dem Verteidigungsforschungsprogramm FORTE, und ab 2024 erweitert um das Cybersicherheitsforschungsprogramm Kybernet-Pass (K-PASS), die jährlich Forschungsprojekte mit durchschnittlich 19 Mio. Euro fördern, um Österreich auch in unruhigen Zeiten sicherheitspolitisch zukunftsfit zu halten.

Forschen für die Sicherheit
Sei es das stetig wachsende Feld der Cybersicherheit, die Unterstützung von Blaulichtorganisationen, der Schutz kritischer Infrastrukturen oder Konzepte zur Sicherung der Lieferketten, die die Versorgung der österreichischen Bevölkerung mit Grundnahrungsmitteln sowie den wichtigsten Rohstoffen sichern – entscheidend ist, dass die Forschungsprojekte einen Beitrag dazu leisten, die tatsächliche, aber auch ökonomische Sicherheit der Österreicherinnen und Österreicher zu gewährleisten und auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten. Ein wesentliches Mittel hierzu ist die Nutzbarmachung der Forschungsergebnisse. Nur wenn diese Erkenntnisse auch zeitnah Anwendung finden, können sie ihren vollen Nutzen entfalten, bei der Bewältigung von aktuellen Krisen helfen bzw. das Entstehen zukünftiger Krisensituationen verhindern. Erfolgreiche Lösungen wie „Cybersicherheit made in Austria“ stärken die heimische Wirtschaft, nicht zuletzt dann, wenn sie als Konzepte mittels Technologietransfer in andere Länder exportiert werden und so zur Steigerung der Wertschöpfung und zur Sicherung von Arbeitsplätzen in Österreich beitragen. Um diese Theorien und Zahlen zu veranschaulichen, stellen wir Ihnen einige Projekte unter österreichischer Leitung aus unseren Ausschreibungen vor:

KIRAS-Projekte mit Mehrwert
SINBAD
Sicherheit und Prävention hinsichtlich organisiertem Internet-Bestellbetrug für Anwender durch Maßnahmen der Digitalen-Forensik. Das Projekt SINBAD forscht an der automatisierten Erkennung von Fake-Shops, um Konsumentinnen und Konsumenten proaktiv vor Internetbetrug zu schützen.
Prävention und Geschwindigkeit sind Schlüsselinstrumente, um Konsumentinnen und Konsumenten vor betrügerischen Angeboten im Online-Handel zu schützen. Doch die Meldungen von Betroffenen erfolgen oft zeitverzögert; der Schaden ist entstanden, bevor eine Warnmeldungen veröffentlicht werden kann. Die österreichische Initiative Watchlist Internet des ÖIAT arbeitet an einer Intensivierung der technischen Anwendbarkeit integrierter Verfahren der automatischen Detektion auf Basis von Machine Learning. In Vorprojekten mit den Konsortialpartnern wurde unter Führung des AIT, Center for Digital Safety and Security, bereits wesentliche Erfolge erzielt – dazu zählen unter anderem die Klassifizierung von Fake-Shops durch Fingerabdrücke im Quellcode mit Machine Learning-Detektionsraten von über 90% sowie die Veröffentlichung eines umfassenden Corpus-Datensatzes.

(K)ein Raum: Cyber-Gewalt gegen Frauen in (Ex-)Beziehungen
Mit der zunehmenden Digitalisierung aller gesellschaftlichen Lebensbereiche steigt auch die missbräuchliche Verwendung der technischen Entwicklungen. So zeigt sich auch bei häuslicher Gewalt gegen Frauen, dass die Gefährder immer öfter technische Mittel zur Gewaltausübung anwenden, um ihre (Ex-)Partnerinnen zu bedrohen, zu belästigen, zu diffamieren, zu kontrollieren oder bloßzustellen. Die Studie „(K)ein Raum: Cyber- Gewalt gegen Frauen in (Ex-)Beziehungen“ soll die Rolle von Technologie bei Gewalt in Intimbeziehungen erfassen.
Die Betroffenen kennen oft keinen sicheren Raum, in dem sie sich vor der permanenten Bedrohung und Kontrolle schützen könnten. Bisherige Forschungsergebnisse zeigen, dass sich dieser „Raum der Gewalt“ durch technologische Mittel vergrößert. Räume, die potenziell Schutz für die betroffene Frau bieten können, schwinden damit zunehmend. So kann auch eine räumliche Trennung – wie die Flucht in ein Frauenhaus – nicht ausschließen, dass die Betroffene nicht weiterhin Cyber-Gewalt ausgesetzt ist. Die aktuelle Situation für Frauen, die von Cyber-Gewalt durch ihren (Ex-)Partner betroffen sind, zeigt, dass es trotz hoch eingeschätzter Prävalenzzahlen an sozialwissenschaftlichen Wissensbeständen mangelt, um Umgangsstrategien von relevanten Praxisfeldern (Soziale Arbeit, Polizei, Justiz) entwickeln zu können, die dem Bedürfnis der Betroffenen nach Sicherheit in ihrer Privatsphäre gerecht werden. Damit wird eine Lücke zwischen dem aktuellen Stand des Wissens und dem aktuellen Stand der Technik sichtbar.

Identifikation per defalsif-AI
Detektion von Falschinformation mittels Artificial Intelligence: defalsif-AI adressiert im Kontext Medien-forensischer Werkzeuge (Hybrid- Threats – Fake-News) insbesondere politisch motivierte Desinformation, die politische sowie staatliche Institutionen unserer Demokratie – z.B. surch Wahlbeeinflussung – und somit letztlich das Vertrauen in politische und staatliche Institutionen schwächt bzw. bedroht. Die inhaltlichen Forschungsschwerpunkte liegen auf audiovisueller Medienforensik, Textanalyse und deren multimodaler Fusion unter Zuhilfenahme von Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI). Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der nachvollziehbaren und interpretierbaren Präsentation der Ergebnisse, um eine möglichst breite Anwender- und Anwenderinnenbasis zu erreichen und optimal zu unterstützen. Das Ziel des Projekts ist, ein Proof-of-Concept-Werkzeug für die Analyse von digitalen Inhalten im Internet zu demonstrieren, das eine erste Beurteilung der Inhalte (Text, Bild, Video, Audio) auf Glaubwürdigkeit bzw. Authentizität ermöglicht und so die Grundlage für weitere Handlungsempfehlungen schafft. Eine umfassende Analyse und Beurteilung des medienforensischen Werkzeugs aus rechts- und sozialwissenschaftlicher Perspektive, die Ableitung von anwendungsorientierten, technischen und organisatorischen Maßnahmen sowie ein Verwertungsplan für den zukünftigen Betrieb rechtsstaatlich konformer Desinformations-Analyseplattformen runden das Projekt ab.